Wer behauptet, die Renten wären zu hoch und zu stark gestiegen, verdreht die Fakten: Seit Jahren stagnieren die real verfügbaren Renten. Zwar steigt der Eurobetrag der Renten jährlich entsprechend der Rentenanpassungsformel. Aber auch die Preise steigen, so dass die Entwicklung der Kaufkraft der Rente erst sichtbar wird, wenn die Preissteigerungen herausgerechnet werden. Am Beispiel der sog. Netto-Standardrente lässt sich zeigen, dass über die Jahre hinweg deren realer, d.h. preisbereinigter Wert nicht zugenommen hat. Vielmehr noch: die hohe Inflation in den Jahren 2021 bis 2023 hat sogar zu merklichen Verlusten geführt.
Als Netto-Standardrente wird die Altersrente bezeichnet, die Durchschnittsverdienende nach 45 Versicherungsjahren erhalten – nach Abzug von Sozialversicherungsbeiträgen, aber noch vor der Besteuerung. Mit einem Betrag von 1.565 Euro im Monat lässt sich im Alter kein Leben im Wohlstand führen. Vor allem aber gilt: Die 45 Jahre mit einem Durchschnittslohn werden von sehr vielen derzeitigen und zukünftigen Rentnerinnen und Rentnern nicht erreicht. Wer jetzt gegen die Stabilisierung des Rentenniveaus eintritt und dessen Sinkflug das Wort redet, will die Älteren noch stärker von der allgemeinen Einkommensentwicklung abkoppeln und nimmt auch den Anstieg von Armut im Alter billigend in Kauf.
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